Ich habe einen Kurs an der Uni, der heißt „Kreatives Schreiben“.
Obwohl ich nicht überzeugt davon bin, dass man das wirklich lernen kann, und wir teilweise langweilige Schreibübungen machen müssen, ist es doch der beste Kurs, den ich besuche.
Anfangs machen wir meistens eine besonders schöne Übung.
Fünf Minuten lang trainieren wir „Automatisches Schreiben“.
Das geht so:
Zuerst braucht man einen Ankersatz, oder ein Ankerwort. Also einen Satz, den man auf ein leeres Blatt Papier schreibt.
Dann schaltet man ein Lied ein, das in etwa fünf Minuten dauert.
Und dann schreibt man los. Man kann schneller schreiben und langsamer schreiben, aber man darf nicht absetzen und innehalten und nachdenken, was man schreiben will.
Man schreibt einfach auf, was einem gerade in den Sinn kommt.
Immer, wenn man nicht weiß, was man schreiben soll, schreibt man den Ankersatz wieder auf, so lange, bis man es wieder weiß.
Man achtet nicht auf Grammatik, muss die Sätze oder Wörter nicht ausschreiben. Man kann mitten im Satz einfach abbrechen, wenn ein anderer Gedanke wichtiger wird.
Wenn die Musik aufhört, beendet man seinen Gedanken, schreibt das Datum dazu und hebt sich den Text auf.